Individuelle Menschenrechte Eine Idee des Westens oder der ganzen Welt? Von Caspar Dohmen Gleiche und vor allem individuelle Rechte für jeden Menschen - die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 75 Jahren markiert einen riesigen zivilisatorischen Fortschritt. Unter dem Eindruck der Gräuel der Weltkriege und des Holocausts entstanden, bilden sie einen zentralen Bezugspunkt für die internationale Politik. Allerdings entschieden sich die Staaten damals dagegen, der UN Mittel zur Durchsetzung der Menschenrechte an die Hand zu geben. Aber wie universal gültig sind die Menschenrechte? Was in den ewigen und nicht verhandelbaren Kanon gehört und was nicht, ist natürlich das Ergebnis von Verhandlungen. Und selbst wenn es nicht die ganze Menschheit war, die 1948 ihre Rechte formulierte - ein guter Teil war noch kolonisiert - gab es durchaus unterschiedliche Interessen und Menschenrechtsvorstellungen. Während die Sowjetunion und ihre osteuropäischen Verbündeten auf soziale Grundrechte setzten, kämpften vor allem die USA und Großbritannien für die politischen Schutzrechte des Individuums. Die von der katholischen Soziallehre geprägten lateinamerikanischen Länder wollten das Recht auf Wohnung und Nahrung fixiert wissen. Saudi-Arabien lehnte Passagen über Religion und Ehe ab, Südafrika weigerte sich vor dem Hintergrund des entstehenden Apartheidstaates, das Gleichheitsprinzip anzuerkennen. Manchmal waren die Einwände leicht als Schutzbehauptungen antidemokratischer Kräfte erkennbar. Die Kritik, dass die allgemeine Erklärung der Menschenrechte vielen nichtwestlichen Überlieferungen und Traditionen nicht entspreche, ist in den letzten 75 Jahren allerdings eher lauter geworden.
Let the bells ring Weihnachtsklänge mit dem Orchesterverein Harmonie Ormesheim Sue Lehmann, Gesang Elizabeth Wiles, Gesang Anne Müller, Gesang Stefan Kollmann, Sprecher Orchesterverein Harmonie Ormesheim Bernhard Stopp, Leitung Populäre weihnachtliche Klassiker, Carols und Filmmusikhits in der Fassung für Solisten und Sinfonisches Blasorchester: Let the bells ring, Leise rieselt der Schnee, Die Heiligen Könige aus dem Morgenland, Christmas Lullaby, The Night before Christmas, It"s the most wonderful time of the year u. a. Aufnahme vom 16. Dezember 2022 aus dem Großen Sendesaal des SR
Wirtschaftskomödie (6/6) Aber sicher! 2. Akt (für Rosa Luxemburg) Von Elfriede Jelinek Regie: Leonhard Koppelmann Mit: Robert Dölle, Bettina Engelhardt, Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider, Michael Tregor Ton und Technik: Theresia Singer, Josuel Theegarten und Susanne Herzig Produktion: BR / Deutschlandradio Kultur 2015 Länge: 53"39 Wohin mit der Wut derer, die aus dem Hoch und Runter der Marktwirtschaft als Verlierer zurückbleiben? Elfriede Jelinek artikuliert sie in einem wortmächtigen Chor, der klar genug sagt, was kaum zu verstehen scheint. Eine Warnung. Noch eine Fortsetzung der Fortsetzung: Nach dem Stück "Die Kontrakte des Kaufmanns" schrieb Elfriede Jelinek "Aber sicher!" und schließlich "Aber sicher! 2. Akt". Und dann noch einen Nachtrag: "Warnung an Griechenland vor der Freiheit". Im Jahr 2009 wurde Elfriede Jelineks Theaterstück "Die Kontrakte des Kaufmanns" uraufgeführt. Die ökonomische Krise begleitend, beschäftigt sich Jelinek seitdem immer weiter mit diesem Thema. In dem sechsteiligen Hörspielprojekt "Wirtschaftskomödie" fasste sie mehrere, auch neuere Texte zusammen. Hier bringen wir den finalen Teil. Elfriede Jelinek, geboren 1946, österreichische Schriftstellerin. Schreibt Lyrik, Prosa, Theatertexte, Libretti, Drehbücher, Hörspiele. Zahlreiche Preise, darunter der Theaterpreis Berlin und mehrfach der Mülheimer Dramatikerpreis. "Schwarzwasser" ausgezeichnet als "Bestes Stück" mit dem Nestroy-Theaterpreis 2020. Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Literatur im Jahr 2004. Hörspielreihe über Kapitalismus und Krisen Wirtschaftskomödie (6/6) - Aber sicher! 2. Akt (für Rosa Luxemburg) Länge: 53:45 Minuten
Individuelle Menschenrechte Eine Idee des Westens oder der ganzen Welt? Von Caspar Dohmen Gleiche und vor allem individuelle Rechte für jeden Menschen - die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 75 Jahren markiert einen riesigen zivilisatorischen Fortschritt. Unter dem Eindruck der Gräuel der Weltkriege und des Holocausts entstanden, bilden sie einen zentralen Bezugspunkt für die internationale Politik. Allerdings entschieden sich die Staaten damals dagegen, der UN Mittel zur Durchsetzung der Menschenrechte an die Hand zu geben. Aber wie universal gültig sind die Menschenrechte? Was in den ewigen und nicht verhandelbaren Kanon gehört und was nicht, ist natürlich das Ergebnis von Verhandlungen. Und selbst wenn es nicht die ganze Menschheit war, die 1948 ihre Rechte formulierte - ein guter Teil war noch kolonisiert - gab es durchaus unterschiedliche Interessen und Menschenrechtsvorstellungen. Während die Sowjetunion und ihre osteuropäischen Verbündeten auf soziale Grundrechte setzten, kämpften vor allem die USA und Großbritannien für die politischen Schutzrechte des Individuums. Die von der katholischen Soziallehre geprägten lateinamerikanischen Länder wollten das Recht auf Wohnung und Nahrung fixiert wissen. Saudi-Arabien lehnte Passagen über Religion und Ehe ab, Südafrika weigerte sich vor dem Hintergrund des entstehenden Apartheidstaates, das Gleichheitsprinzip anzuerkennen. Manchmal waren die Einwände leicht als Schutzbehauptungen antidemokratischer Kräfte erkennbar. Die Kritik, dass die allgemeine Erklärung der Menschenrechte vielen nichtwestlichen Überlieferungen und Traditionen nicht entspreche, ist in den letzten 75 Jahren allerdings eher lauter geworden.
Nachdem Philip Carter zurück in die Freiheit entlassen wird, muss er erkennen, dass seine Frau, Hazel, ihn betrogen hat - und weiter betrügt. Bereits die ersten Notizen von Patricia Highsmith in ihrem Thriller-Leitfaden "Suspense" entziffern die Spiegelbildlichkeit der "gläsernen Zelle": "Justizirrtum, drohender Umschwung der Liebe der Frau auf einen anderen Mann, drohende Morphiumsucht, Brutalität im Gefängnis und ihre schlimme Wirkung auf jene, die ihr ausgeliefert sind. Sie kann nach der Entlassung zu asozialem Verhalten führen." Das Gefängnis ist nur eine konzentrierte Version des "Draußen", Normalität ist nichts anderes als eine auf Lügen aufgebaute Fassade. Carter reagiert mit der einzigen Sprache, die ihn sechs Jahre im Gefängnis umgab: Gewalt. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Oder mit den Worten der Autorin: "Mich interessiert Moral nur solange sie nicht gepredigt wird."